Spenger sammelt Spenden für Syrien

Nach dem Erdbeben gestaltet sich die Hilfe vor Ort schwierig

Spenger sammelt Spenden für Syrien

 

SPENGE (WB). Die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien mobilisiert auch Freiwillige in Spenge, die Helfen wollen. Ein Syrer, der vor sieben Jahren geflüchtet ist, ha eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Denn: Ein Hillsgütertransport würde zu lange zu dauern. Und die Hilfe in Syrien gestaltet sich schwierig.

Die Bilder aus der Türken und Syrien von eingestürzten Häusern und leblosen Körpern, die aus den Betontrümmern geborgen werden, sorgen für große Anteilnahm und Hilfsbereitschaft auch in Spenge…„Hier woher viele Menschen, die Angehörige verloren haben, und jetzt mit einem gemeinsamen Spendenaufruf helfen wollen „sagt Annegret Beckmann Vorsitzende des Integrationshilfevereins Asyl Spenge.

Samir Al Najjar, Schriftführer des Vereins, ist vor sieben Jahren aus Syrien geflüchtet. Er erklärt die Situation: „Das Erdbeben hat vor allem die Region stark getroffen, in die die Gegner des Assad-Regimes zurückgedrängt worden sind. Dementsprechend ist dort von der Regierung keine humanitäre Hilfe zu erwarten. Es fehlt an allem: an Maschinen und Werkzeugen, um die Verschütteten zu bergen an Lebensmitteln und an warmen Decken und Kleidung.

In Syrien kommt fast keine Hilfe an Während in der Türkei mittlerweile Hilfskräfte und Güter aus 60 Ländern angekommen sind, würden Hilfsorganisationen nahezu gar nicht zu den betroffenen Syrern vordringen, weil die politische Lage in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land so schwierig sei.

Einzig die „Weißhelme“, der syrische Zivilschutz, sind vor Ort aktiv. Samir Al Najjar steht mit ihnen in Kontakt. Wer nicht durch das Erdbeben gestorben ist, kommt jetzt in der Kälte um“ hätten diese »Fast jeder Syrer hier in Spenge hat einen Toten zu beklagen.« Samir Al Najjar gesagt. Seit Tagen telefoniert Al Najjar mit verschiedenen Stellen und hatte erwogen, nach dem Vorbild der Spenger Ukrainehilfe einen Lkw-Hilfs Gütertransport zu organisieren. Aber das wäre zu langwierig. Wenn wir Geld senden, können wir schneller helfen. Es besteht für den Zivilschutz die Möglichkeit, in der Türkei Hilfsgüter zu kaufen“, sagt der junge Mann, angetrieben von innerer Unruhe und einem Gefühl der Ohnmacht.

Kontakt bricht am Tag des Erdbebens ab Indes findet sein Landsmann Dahlawi Asfari nur schwer Worte für das Geschehene. Der Witwer und Vater von fünf Kindern hat durch das Erdbeben zehn Angehörige in Idlib verloren. Die ganze Familie eines Bruders seiner vor zwei Jahren verstorbenen Frau ist bei dem Unglück umgekommen. „Wir hatten täglichen Telefonkontakt“ wird er von Al Najjar übersetzt. „Am Tag des Erdbebens habe ich aber niemanden erreicht und wusste erst nicht, was los ist. Erst zwei Tage später hatte ich Gewissheit. Zwei Kinder meines Schwagers wurden sofort tot geborgen. Von anderen Familienmitgliedern gab es erst noch Lebenszeichen aus den Trümmern. Aber nach zwei Tagen waren auch die verstummt“ erzählt der sichtlich bewegte Syrer, der nun hofft, seine Eltern bald wohlbehalten wiederzusehen. Auch Karl Hankel und Annegret Beckmann von Asyl Spenge wollen helfen und unterstützen Samir Al Najjar, der als Privatperson ein Spendenkonto eingerichtet hat. Das Geld will er den Weißhelmen“ überweisen. „Fast jeder Syrer hier in Spenge hat mindestens einen Toten zu beklagen. Wir würden uns sehr über Unterstützung freuen“, sagt Al Najjar. Die Kontodaten sind auf der Internetseite

www.asyl-spenge.de zu finden.

 

Quelle: Westfalen Blatt
Foto: Daniela Dembert